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von Ehemaliger » 17. September 2007 13:47
Wohin man auch schaut, beinah immer das Gleiche. Überall dort, wo zwei Gruppen in Konkurrenz zueinander stehen, wird man es erleben.
Der Eine sagt: „ Du hast aber das gesagt“, der Andere behauptet: „Ja, weil Du dieses und jenes getan hast“. Wie in einer schlechten Komödie oder kaputten Beziehung wird stets nur das Negative betont und man selbst ist genauso stets nur Bestandteil der Wirkung, nie aber der Ursache.
Am Ende haben wir nur Opfer und keiner hat jemals etwas Böses getan. Merkwürdig!
Muß wohl an der Art der Menschen liegen, allem und jedem eine Verantwortung zuzuordnen, statt sich Gedanken über die Problemlösungen zu machen.
Bevor ich falsch verstanden werde. Jeder kann tun und lassen, was er will und ich wäre der Letzte, der alles in Harmonie versinken lassen möchte.
Dann muß er aber auch akzeptieren so behandelt zu werden, wie er Andere behandelt. Wenn ich mit dem Finger auf Andere zeige, wird man mit dem Finger auf mich zeigen. Basta!
Dann wird es weiterhin merkwürdige Schuldzuweisungen, eigenartige Verhaltensmuster und erstunkene Ursachen für Situationen geben. Und für Fehler Dritter wird man auch verantwortlich gemacht.
Wenn mir Objektivität egal ist und ich darauf pfeife, was dem Sport per se gut tun könnte und weiterhin in meiner kleinen blauen, blau-silbernen oder silbernen Mülltonne zu bleiben gedenke...gut so. Bester Ansatz alles noch ein wenig bunter zu treiben.
Ob zwei Teams in Hamburg gut sind oder nicht, entscheidet sicher nicht die Emotion und wer sich ausschließlich von Emotionen leiten läßt, sollte dies auch deutlich machen. Ist wichtig dafür, ob man ernst genommen werden möchte.
Entschieden wird die Frage sportlich und vielleicht sogar wirtschaftlich. Wenn aber eine Millionenstadt zwei Fußballclubs nebeneinander ertragen kann und es Zeiten gab, als selbst Football im Schnitt fünfstellige Zuschauerzahlen generieren konnte, dann ist Platz für zwei Teams in einer Stadt wie dieser. Selbst die SD waren scheinbar auf einem guten Weg. Im Gegenteil glaube ich fest daran, daß Konkurrenz diesem Sport nur helfen kann.
Die Gründe, warum es nur noch so wenige Zuschauer in der GFL gibt, liegen, wie wir alle wissen sollten, doch ganz woanders. Ist aber ein anderes Thema.
Natürlich kann ich die Monarchs unterstützen. Aus den verschiedensten Gründen. Geht niemanden etwas an. Warum aber neigt der Mensch nur dazu immer alles zu polarisieren.
Nur weil ich für die Monarchs bin, muß ich nicht gegen die Eagles sein und umgekehrt. Usw, usw. Ihr könnt auch HBD für Eagles oder Monarchs einsetzen.
Bei aller persönlichen Affinität sollte man sich immer die Frage stellen, ob das was man sagt oder tut, nicht auch generell gegen diesen Sport geht. Das kann dieser sich nur so langsam nicht mehr leisten. Schon das Bild des Footballs in der allgemeinen Sportwelt ist nicht mehr von sportlichen Leistungen geprägt, sondern vom Auftreten vieler Offizieller, von Insolvenzen, verschwindenden Mannschaften und Negativschlagzeilen ähnlicher Natur.
Wie zum Beispiel kann ich einem Außenstehenden den Umstand erklären, daß Fans der ehemaligen Sea Devils nicht die Blue Devils, sondern im wesentlichen explizit die Hamburg Eagles unterstützen? Man mag sagen, daß jeder tun lassen kann, was er möchte. Wie anfangs erwähnt, ist dies absolut richtig, aber wer sich genauer informiert, wird Ungereimtheiten feststellen und letztlich wohl nur zu dem Schluß kommen, daß sich die Fans nun auch noch untereinander nicht grün sind. Und das, obwohl alle am Anfang so stolz darauf waren, daß gerade die Fans so gut zusammenhielten. Hat sich wie so vieles also auch geändert.
Mag übertrieben sein, aber kann ich mit meinem kleinen Sohn im Falle des Aufstiegs der Eagles ein Spiel dieser gegen die HBD noch besuchen? Wird es zukünftig auch Fanblocks geben, wie sie durch prolliges Fanverhalten im Fußball schon lange erforderlich sind?
Jeder sollte sich genauestens überlegen, wie sein eigenes Verhalten auf den Sport und die ihn umgebende Umwelt wirkt und nicht permanent nur Schuld bei Anderen suchen.
Ihr könntet damit anfangen, den Stuttgartern zu gratulieren und von weiteren überflüssigen und unsympathischen Kommentaren zu den Schiedsrichtereingaben abzusehen. Wäre mal ein guter Anfang